Multiparametrische Prostata MRT (mpMRT)

Bei welchen Patienten wird die Prostata mpMRT durchgeführt?

Diese spezielle Untersuchung wird bei Patienten durchgeführt, bei denen entweder ein Verdacht auf einen bösartigen Tumor der Prostata (Prostatakarzinom) besteht bzw. ein behandelter oder nicht behandelter Prostatatumor im Verlauf kontrolliert werden soll.

Was hat die Prostata mpMRT für Vorteile?

Die mpMRT Untersuchung der Prostata ist ein relativ neues Verfahren, aufgrund der hohen diagnostischen Genauigkeit der Methode wird es zunehmend in der klinischen Routine eingesetzt. Durch die mpMRT kann bei einem gesunden Patienten mit Verdacht auf einen Tumor ein Prostatatumor sicher ausgeschlossen werden (hohe Spezifität), krankhafte Prozesse der Prostata können mit großer Wahrscheinlichkeit erkannt werden (hohe Sensitivität). Zusätzlich können die Lymphknoten und Knochen im Becken genau beurteilt werden (sogenanntes Staging).  Studien haben gezeigt, dass die mpMRT die Erkennungsrate von Prostatatumoren erhöht und anderseits bei negativen Untersuchungsergebnissen in der mpMRT unnötige Gewebeproben (Biopsien) vermieden werden können. In einer großen Studie konnten mithilfe der mpMRT bis zu 27% unnötige Biopsien vermieden werden1.

Was passiert, wenn ein Tumorknoten in der mpMRT erkannt wird?

Falls in der mpMRT ein verdächtiger Knoten erkannt wird, bietet sich die Möglichkeit, dass dieser Knoten mithilfe der mpMRT Bilddaten gezielt vom urologischen Facharzt punktiert (biopsiert) werden kann, bei kleineren oder grenzwertigen Befunden kann sogar manchmal eine Biospie vermieden werden und eine Beobachtung (mittels mpMRT und/oder PSA-Wert) vorgenommen werden. Es existieren bereits Methoden, um die Bilddaten der mpMRT direkt in das Biospsiegerät zu speisen, um eine noch höhere Genauigkeit bei der Gewebeprobe zu erzielen.

Wie läuft eine mpMRT Untersuchung ab?

Die Untersuchung wird in einem MRT-Gerät durchgeführt. Es werden keine anderen Messvorrichtungen benötigt, als für andere MRT-Untersuchungen. Die Untersuchung dauert weniger als eine halbe Stunde. Routinemäßig verabreichen wir MRT-Kontrastmittel über eine Injektion in eine Armvene. Während der Untersuchung müssen Sie ruhig liegen und den Beckenboden entspannen.

Wie wird eine Prostatauntersuchung ausgewertet?

Nach der Untersuchung werden die Bilddaten ausgewertet. Dabei werden die Form, Größe, Konfiguration und das Signal der Prostata beurteilt, z.T. mit einer computergestützten Analysesoftware. Verdächtige Knoten werden auf standardisierten Skizzen markiert, die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens eines Prostatatumors nach der sogenannten Pi-Rads Klassifikation Version 2 bewertet. Direkt nach der Untersuchung findet eine vorläufige Auswertung mit einem unserer Radiologen statt, eine exakte Befundmitteilung erfolgt danach schriftlich.

Bei welchen Patienten kann keine mpMRT der Prostata durchgeführt werden?

Bei den meisten Patienten kann diese Untersuchung problemlos durchgeführt werden. Einige Patienten haben jedoch implantierte Geräte (wie z.B. die meisten Herzschrittmacher), die eine mpMRT Untersuchung unmöglich machen. Bitte erkundigen Sie sich bei uns, ob wir eine mpMRT Untersuchung bei Ihnen durchführen können.

Quellen

(1) Ahmed et al, Diagnostic accuracy of multi-parametric MRI and TRUS biopsy in prostate cancer (PROMIS): a paired validating confirmatory study. Lancet, 2017 Feb 25;389(10071):815-822

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